Video Gaelic Football: Fußball auf Irisch!

In Irland gibt es eine besondere Art des Fußball-Sports. Die Iren lassen sich nicht vom „europäischen“ Fußball unterkriegen und frönen lieber ihrer eigenen Fußball-Tradition: Dem Gaelic Football. Foto: arsdigital - Fotolia.com

Gaelic Football, oder einfach nur „Gaelic“, eine Mischung aus Fußball und Rugby, gehört zum waschechten Iren dazu wie der St. Patricks Day oder ein frisch gezapftes Guinness. Von etwa viereinhalb Millionen Iren gehören über 800.000 dem Dachverband Gaelic Athletic Association (GAA) an und sind in 2.300 Vereinen organisiert. Das Besondere dabei: Die Spieler sind samt und sonders Amateure.

Die Mischung macht’s

Gaelic vereint auf dem 135-145m langen und 80-90m breiten Feld Elemente mehrerer Sportarten. Der runde Ball kann mit dem Fuß geführt und gepasst werden, aber auch mit der Hand. Wird der Ball aufgenommen – er muss dabei vom Fuß in die Hand gespitzelt werden – und getragen, muss er alle 4 Schritte entweder geprellt oder mit dem Fuß zurück in die Hände gespielt werden. Werfen darf man den Ball nicht, er muss mit der Faust oder der flachen Hand gespielt werden.

Gepunktet werden kann auf zwei verschiedene Arten: Das Tor ähnelt von der Größe dem eines Fußballtors und wird von einem Torhüter bewacht. Allerdings ragen die beiden Pfosten mindestens sieben Meter in die Höhe. Wer den Torwart bezwingt – durch einen Schuss oder einen geschlagenen Ball – bekommt drei Punkte. Wählt man den leichteren Weg und bugsiert den Ball aus größerer Entfernung über die Querlatte hinweg durch die beiden Pfosten, erhält man noch einen Punkt.

Verteidiger dürfen mit einer Hand nach dem Ball schlagen, um so Ballverluste zu provozieren. Außerdem darf der Spieler im Ballbesitz mit der Schulter abgedrängt und gerammt werden. Was darüber hinausgeht, etwa auch Grätschen oder Beinstellen, wird mit einem Frei- oder Strafstoß geahndet.

Auf dem Weg zum All-Ireland Final

In der bedeutendsten Meisterschaft, der All-Ireland Senior Football Championship, treten jeden Sommer 33 Mannschaften aus 31 Countys sowie je einem Team aus London und New York an. In vier regionalen Meisterschaften werden im KO-System die Halbfinalisten ermittelt, die dann die Endspielteilnehmer im All-Ireland Final unter sich ausmachen.

Das All-Ireland Final wird seit 1887 ausgetragen und findet seit 1914 im Croke Park in Dublin statt. Der Croke Park, das größte Stadion Irlands, hat ein Fassungsvermögen von 82.500 Zuschauern. Ein Spiel dauert 2x35 Minuten, die Teams bestehen aus 15 Spielern.

Gaelic: nicht nur Sport
Die GAA wurde 1884 gegründet und sorgte für eine Vereinheitlichung des Sports, dessen Anfänge sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen lassen.
Nach der Besetzung Irlands durch die Engländer diente Gaelic auch als Abgrenzung und zur Wahrung der nationalen Identität. Lange Jahre war es den Spielern verboten, neben Gaelic Football auch den „ausländischen“ Sport Fußball auszuüben.

Zur Tragödie kam es am 21. November 1920 während des All-Ireland Finals. Nach der Ermordung von 14 Briten durch die IRA schossen britische Truppen auf die Besucher und töteten 12 Zuschauer sowie einen Spieler. Dieser Tag ging als „Bloody Sunday“ in die Geschichte Irlands ein.

Hier geht’s zum Originalartikel auf netzathleten.de: Gaelic Football.

Text: netzathleten.de, Stefan Petri
, 01 / 2012

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