© Bild: Alexandra Hörner

Karate tut Älteren gut!

Karate fördert Körper wie Geist und ist daher auch für ältere Menschen sehr gut geeignet! Dafür wurde der Deutsche Karate Verband (DKV) im Juli 2019 von der Gesellschaft für Prävention e.V. mit dem Best-Practice-Award ausgezeichnet.

Im Rahmen des größten deutschen Präventionskongresses unter dem Titel "Gesund bleiben" wurde der Deutschen Karate Verband e.V. (DKV) von der Gesellschaft für Prävention e.V. mit dem Best-Practice-Award in der Kategorie "Kommune" ausgezeichnet. In ihrer Begründung wies die Jury darauf hin, dass Karate eine Sportart sei, die nicht nur augenscheinlich den Körper, sondern auch den Geist fordere und fördere. Mit ihren dazugehörigen Angeboten stelle Karate einen wichtigen Part im Zugang zu diversifizierten Sportangeboten einer Stadt / Kommune für jüngere und ältere Menschen dar. Und weiter: Zudem sei mittels einer wissenschaftlichen Studie nachgewiesen worden, dass Mindfulness-Karate auch im Alter von über 55 Jahren positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit nehme und damit eine wichtige Zielgruppe erreicht werde.

Langjährige wissenschaftliche Begleitung

Der Begriff Mindfulness-Karate (engl. Achtsamkeit) geht zurück auf die langjährige Zusammenarbeit zwischen DKV und den Instituten für Sportwissenschaft und für Psychologie an der Universität Regensburg. Bereits 2014 wurde der Einfluss eines DKV-Karate-Trainings und eines speziellen Achtsamkeitstrainings auf die psychische Gesundheit und die kognitive Leistung bei Erwachsenen im mittleren Lebensalter untersucht. In der Folge wurden weitere Studien, etwa zur Therapie von Burn-Out- und Parkinson-Patienten, an der Universität Regensburg durchgeführt. Alle wissenschaftlichen Evaluierungen führten bisher zu einer sehr positiven Beurteilung von Karate als Therapieunterstützung.

Bei all dem geht es natürlich nicht um Wettkampf. Die älteren Karate-Schüler lernen im Rahmen ihrer Fähigkeiten unter anderem die Kata, das heißt den Kampf gegen imaginäre Gegner nach einem genau vorgegebenen Ablauf, sowie Abwehrtechniken gegen Schläge und Umklammerungen. Letzte werden in Partnerübungen ohne echten Körperkontakt trainiert. Wird es zu wild, bremsen sich die Partner sofort wieder ein. Schläge und Tritte gegen Polster gehören ebenfalls zum Trainingsprogramm.

Jukuren - Erfahrene Menschen die in der 2. Lebenshälfte

In den wissenschaftlichen Ergebnissen und in der Auszeichnung der Gesellschaft für Prävention e.V. findet der DKV seine seit langem bestehende Einschätzung bestätigt, dass Karate und Alter gut zusammenpassen. So führt der DKV in seiner Konzeption zur sportlichen Betätigung von Älteren an: "Karate-Do ist eine Sportart, die auf Grund ihrer vielfältigen Bewegungsstrukturen und der individuellen Ausrichtung sowie der vielfältigen lebensphilosophischen Hintergründe besonders geeignet ist, Menschen in der 2. Lebenshälfte zu begeistern." 

Der DKV bezeichnet Menschen, die in der zweiten Lebenshälfte Karatesport betreiben, respektvoll als Jukuren. Während in Japan der Begriff Jukuren meist für höhere Karate-Danträger steht, wendet der DKV diesen Begriff sowohl auf Personen an, die sehr viele Jahre Karate trainieren und eventuell sogar höhere Danträger sind, als auch auf jene, die sich erst in späten Jahren entschlossen haben, Karatesport zu betreiben und noch keine Graduierung besitzen. Für sie alle bietet nach Ansicht des Verbandes der Sport Karate ein breites und wertvolles Spektrum an Inhalten an, die physisch, kognitiv und mental besonders wertvoll sind: Rücken- und Wirbelsäulengymnastik, Funktionsgymnastik, Dehnungsgymnastik, Reaktionstraining, Konzentrationstraining, Gleichgewichtsschulung, Selbstverteidigung, Selbstbehauptung, Meditation, Achtsamkeit, Entschleunigung.

Text: Deutscher Karate Verband e.V. / citysports.de
Bild: Alexandra Hörner

Weitere Informationen zum Thema

Deutscher Karate Verband DKV: https://www.karate.de
Gesellschaft für Prävention e.V.: https://www.gpev.eu/