Olympia-Kader beim ERGO Masters!

Fast alle Teilnehmer haben ihre Olympia-Kader für Rio de Janeiro (BRA) nominiert und werden diese noch einmal beim ERGO Masters 2016 in Düsseldorf (14. bis 17. Juli) einem letzten Härtetest gegen die Konkurrenz unterziehen.

Kaum Überraschungen haben die Olympia-Aufgebote der belgischen wie der britischen Herren zu bieten.

Großbritannien

Großbritanniens Coach Bobby Crutchley hat für Rio ausnahmslos Spielern aus der englischen Nationalmannschaft nominiert, stellt damit ein sehr erfahrenes und eingespieltes Team, welches über eine bärenstarke Achse verfügt, die von Torhüter George Pinner über Verteidiger Iain Lewers und den immer noch genialen Mittelfeld-Regisseur Barry Middleton bis hin zu Eckenspezialist Ashley Jackson im Sturm reicht. Auch wenn die Briten um diese Stars herum vielleicht nicht die gleiche ausgeglichen hohe Qualität aufweisen können wie etwa Nationen wie Deutschland, die Niederlande oder auch Australien, weiß das Team das traditionell mit großem Engagement, unglaublicher Leidenschaft und einer ausgeprägten mannschaftlichen Geschlossenheit wettzumachen.

Belgien

Eingespieltheit ist auch die große Stärke Belgiens. Die Red Lions spielen wohl so lange wie kaum ein anderes Team der Welt in der nahezu gleichen Zusammensetzung. Nur wenige Akteure im Kader des neuen neuseeländischen Trainers Shane McLeod, der das ein extrem schnelle Konterspiel weiter kultiviert hat, haben weniger als 100 Länderspiele auf dem Konto. Das Prunkstück der Belgier ist mit Sicherheit die Offensive, wenn auch der Abwehrverbund um die starken Torhüter Jeremy Gucassoff und Vincent Vanasch keinen Vergleich zu scheuen braucht. Unermüdlicher Antreiber im Mittelfeld ist Felix Denayer, der die schnellen Stürmer John-John Dohmen und Tom Boon immer wieder ins Szene setzt. Eckenspezialist Boon war zuletzt allerdings noch nicht von einer hartnäckigen Achillessehnen-Verletzung genesen, fehlte etwa noch bei der Champions Trophy in London vor wenigen Wochen. Der 26-jährige Offensiv-Star ist in Düsseldorf aber wohl wieder dabei und jederzeit in der Lage, Spiele im Alleingang zu entscheiden.

Niederlande

Auch der Weltranglisten-Zweite Niederlande kommt mit seinem bereits nominierten OlympiaKader nach Düsseldorf. Dabei überraschte Coach Max Caldas mit der Nominierung des erst 17jährigen Jorrit Croon, der offenbar noch auf der Zielgeraden der Olympia-Vorbereitung nachhaltig überzeugt und sich so einen Platz für Düsseldorf und Rio gesichert hat. Die traditionell enorm offensivstarken Oranje-Herren haben mittlerweile auch defensiv absolutes Weltniveau. Mit Jaap Stockman steht der Welttorhüter 2014 zwischen den Pfosten. Davor agieren zumeist mit Sander Baart und Robert van der Horst spielstarke Defensivspezialisten. Vor allem der mit über 250 Länderspielen enorm erfahrene Kapitän van der Horst ist der Denker und Lenker des niederländischen Spiels. Völlig verdient wurde der 31-Jährige zum weltbesten Spieler 2015 gekürt. Das Prunkstück ist und bleibt allerdings die mit zahlreichen Topstars bestückte Offensivabteilung, die so viele gefährliche Optionen bietet wie bei kaum einer anderen HockeyNation. Im Mittelfeld machen Billy Bakker, Robbert Kemperman und Valentin Verga das Spiel schnell und sorgen selbst für Torgefahr. Vorn gibt es unter anderem mit Mirco Pruyser oder Jeroen Hertzberger treffsichere Abnehmer.

Deutschland

Die deutschen Herren sind in diesem Teilnehmerfeld das einzige Team, dass seinen Kader bis heute noch nicht final nominiert hat. Bundestrainer Valentin Altenburg, der das Team erst vor einem knappen Dreivierteljahr mitten in der Olympia-Vorbereitung von Erfolgscoach Markus Weise übernommen hatte, wartet noch das gerade stattfindende Sechs-Nationen-Turnier im spanischen Valencia ab und wird anschließend seine Auswahl treffen. Fest steht aber: Der Kader, den Altenburg in Düsseldorf und auch wenig später in Rio aufbietet, wird nach wie vor absolute Spitzenklasse haben. Die Mischung aus Erfahrung und Talent ist vielversprechend. Zwar schaffte Stürmerstar Christopher Zeller es nicht, rechtzeitig fit zu werden, doch gerade offensiv hat der Trainer mit Florian Fuchs, Christopher Rühr, Mats Grambusch oder auch Niklas Wellen zahlreiche Optionen. Dazu lenken mit Moritz Fürste und Tobias Hauke zwei FIH Welthockeyspieler das Spiel des Olympiasiegers, der rechtzeitig zum Turnier in Rio wieder seine Form findet und zuletzt überzeugende Auftritte gezeigt hat.

Damen-Topspiel als „Bonbon“ in Düsseldorf

Der Olympiakader von Damen-Bundestrainer Jamilon Mülders steht schon seit Längerem fest und zeigte sich in den letzten Wochen durchaus in sehr guter Frühform. In Düsseldorf kommt es am 14. Juli gegen die Niederlande allerdings noch einmal zu einem richtigen Härtetest. Der aktuelle Weltranglisten-Erste sowie amtierende Weltmeister und Olympiasieger 2008 und 2012 gilt in Düsseldorf und auch wenig später in Rio de Janeiro als klarer Favorit, entspricht aber absolut dem Anforderungsprofil von Bundestrainer Mülders, der sein Team in der direkten Olympia-Vorbereitung ausschließlich gegen internationale Topteams spielen lassen will. Dem Kader, der – Stand heute – ebenfalls noch nicht endgültig für das Olympische Hockey-Turnier nominiert ist, gehören mit Naomi van As (2009), Maartje Paumen (2011 und 2012), Ellen Hoog (2014) und Lidewij Welten (2015) nicht weniger als vier FIH Welthockeyspielerinnen an. Dazu kommt mit Joyce Soembroek die weltbeste Torhüterin der letzten beiden Jahre.

Weitere Informationen zu den ERGO Masters 2016

www.deutscher-hockey-bund.de

Text: Deutsche Hockey Agentur, 6/2016