Wo beginnt Selbstverteidigung?

Selbstverteidigung hat nicht nur etwas mit der erlernten Technik zu tun. Wer zum Beispiel das Verhalten von Tätern kennt, kann sich besser schützen. Wie, das Gerhard Schwalb von FMA Survival System.

Eigentlich ganz logisch, wenn man darüber nachdenkt. Selbstverteidigung beginnt viel früher. Diese subtilen Details werden im Training im Laufe der Zeit immer klarer. Auch wie gefährlich die Situationen tatsächlich sind, erkennt man durch die realistisch nachgeahmten Situations-Trainings-Einheiten rasch.
Täter suchen Opfer, keine Gegner!

In einer Studie eines Gefängnispsychologen wurden Täter von Vergewaltigungsdelikten befragt, wonach sie suchen? Wie sie ihre Opfer auswählen? Die Erkenntnis war eindeutig. TÄTER SUCHEN OPFER, KEINE GEGNER. Ein Täter will unerkannt bleiben und geht den Weg des geringsten Widerstands. Demzufolge vermeidet er Opfer, die sein Gesicht gesehen haben. Diese könnten ihn identifizieren. Auch Frauen mit Gegenständen, wie z.B. ein Regenschirm fallen eher nicht in das Beuteschema.

Opfersignale

Täter spüren Opfersignale auf: Ein unsicherer Gang, bewusstes wegsehen, devote Körperhaltung oder eine leise undeutliche Sprache führen dazu, in diese „Opferrolle“ hinein zu geraten. Täter suchen nach unachtsamen Frauen, die z.B. mit dem Handy telefonieren. Sie suchen gezielt nach Frauen mit langen Haaren (leichter zu greifen), die nicht mit einer Hose, sondern besser einem Kleid oder einem Rock bekleidet sind.

Wer das Verhalten von Tätern kennt, kann sich besser schützen:
Frauenselbstverteidigung ist vor allem Prävention! Wann halte ich mich wo auf? Wer begleitet mich? Haare zu einem Dutt binden oder unter einem Cap verbergen. Ggf. Wechselkleidung für den Nachhauseweg nach einem Clubbesuch mitnehmen. Aufmerksam sein. Den Leuten direkt ins Gesicht schauen oder sogar ansprechen. Opfersignale vermeiden.

Gefährliche Situationen

Wer in gefährliche Situationen kommt, hat häufig vorher schon viel falsch gemacht. Zur falschen Zeit am falschen Ort. Dann werden Verhaltenstechniken wichtig. Es geht nicht darum was du sagst, sondern wie du es sagst. Körpersprache und Lautstärke! Der Aggressor darf nicht in deine „Komfortzone“ eindringen (min. ausgestreckter Arm). Klare, deutliche, laute Ansagen, um den Gegner fern zu halten. Wörter wie „Polizei“ oder „Anzeige“ können den Gegner abschrecken.

Aktiver Schutz

Nur allzu gern geben wir die Verantwortung ab. An den großen Bruder, die Polizei oder Securitykräfte. Aber in dieser Situation ist niemand da, sonst würde ich mich in jener nicht befinden. Der Wunsch, sich effektiv verteidigen zu wollen und der Spaß am Erlernen von effektiven Selbstverteidigungstechniken mit und ohne Waffen ist Grundvoraussetzung. Wer daran Spaß hat, wird sein Selbstbewusstsein stärken, Opfersignale verschwinden. Das Risiko in eine brenzliche Situation zu geraten wird schon durch die veränderte Ausstrahlung geringer. Hinzu kommen schnell und leicht erlernbare Techniken, die aber so gut wie nie zum Einsatz kommen. Darin läge auch eine falsche Motivation. Wir gehen davon aus, dass wir das was wir trainieren, nie brauchen werden.

Text: FMA Survival System, Gerhard Schwalb, 03 / 2015

 

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