Rudern
Rudersport, Wassersportart, bei der Boote mit Hilfe von Rudern durchs Wasser bewegt werden. Das Rudern ist bereits seit der Antike eine übliche Fortbewegungsart überall dort, wo es geeignete Gewässer gibt. Jahrhundertelang war es die gebräuchlichste und zuverlässigste Art, sich auf dem Wasser fortzubewegen. Es wurde erst durch die Einführung des Segels und später durch die Erfindung der Dampfmaschine verdrängt. Das Rudern wird deshalb heute in erster Linie als Sport und als Freizeitspaß betrieben.
RUDERGERÄT
Die Technik des Ruderns hat sich im Lauf der Jahrhunderte nicht wesentlich geändert. Aussehen, Aufbau und Gewicht des Rudergeräts wurden aber vor allem im 20. Jahrhundert grundlegend modifiziert. Man unterscheidet Riemen- und Skullboote. In Riemenbooten bedient jeder Ruderer ein Ruder (Riemen) mit beiden Händen, in Skullbooten bewegt jeder Ruderer zwei Ruder (Skulls). Rennboote gibt es vom Achter mit 18,30 Meter Länge bis zum Einer mit 7,3 Meter Länge. Die großen, schweren Holzboote, die in der Vergangenheit verwendet wurden, wurden durch lange, schlanke und leichte Boote aus Holz oder Glasfiber ersetzt, die mit Rollsitzen ausgestattet sind. Die Füße der Ruderer finden auf einem Fußbrett Halt, das am Boden des Bootes fest angebracht ist. Riemen sind je nach Bootsklasse zwischen 3,75 Meter und 3,85 Meter lang, Skulls zwischen 2,92 Meter und 3,00 Meter. Die Ruder sind mit dem Boot über eine Riemengabel oder Dolle aus Metall verbunden. Dies ist eine Vorrichtung am Dollboard des Bootes, auf oder in die die Ruder gelegt werden, damit sie frei bewegt werden können.
RUDERTECHNIK
Der Ruderer sitzt mit dem Rücken zur Fahrtrichtung. Die Rudertechnik hat sich im Lauf der Jahre verändert. Entscheidend sind Rhythmus und Schlagart. Es lassen sich eine Reihe von deutlich voneinander abgrenzbaren Phasen unterscheiden, die aber nacheinander ausgeführt einen kontinuierlichen Bewegungsablauf bilden. Der Schlag beginnt mit dem Eintauchen des Ruders ins Wasser und endet, wenn das Ruder wieder aus dem Wasser gehoben wurde und für den nächsten Durchgang in der Luft gehalten wird. Der Schlag lässt sich in die Phasen Ausgangsposition, Schlag, Antreiben und Auslösen unterteilen. Die Energie für den Schlag entsteht, indem der Ruderer die Beine durchstreckt und den Holm mit Schultern und Rücken durchzieht. Rollsitz und Fußstützen tragen dazu bei, dass der Ruderer viel Kraft mit den Beinen erzeugen kann. Diese ganze Abfolge von rhythmischen, fein abgestimmten Bewegungen wird, abhängig von den äußeren Bedingungen, der Taktik und der Länge der Rennstrecke, 32- bis 40-mal pro Minute wiederholt.
GESCHICHTE DES RUDERSPORTES
Das Wettrudern gehört mit zu den ältesten Sportarten. Schon im alten Ägypten und Rom wurden Rennen mit Rudergaleeren ausgetragen. Die heutige Form der Bootsrennen lässt sich in England bis ins Jahr 1715 zurückverfolgen. Damals veranstaltete Thomas Doggett ein Rennen auf der Themse, das als „Doggett’s Coat and Badge Race” bekannt wurde. Es gilt als der älteste belegte Ruderwettkampf der Welt.
Die erste bekannte Regatta fand 1775 bei Putney auf der Themse statt. Im 19. Jahrhundert etablierte sich das Rudern mit dem berühmten Oxford-Cambridge-Bootsrennen zwischen den Universitätsmannschaften von Oxford und Cambridge (seit 1829) und der Henley-Ruderregatta endgültig als Sportart. In Henley trainieren immer noch viele Ruderer aus aller Welt.
In Deutschland fand die erste Ruderregatta 1844 in Hamburg statt. 1893 wurden zum ersten Mal Europameisterschaften ausgetragen, deutsche Meisterschaften 1906.
Das Rudern wurde 1900 zur olympischen Sportart erklärt und 1908 offiziell in das Programm der Olympischen Spiele aufgenommen. Die ersten Weltmeisterschaften wurden 1962 in Luzern abgehalten. Frauenwettbewerbe gibt es bei Weltmeisterschaften seit 1974, bei Europameisterschaften seit 1954, bei Olympischen Spielen seit 1976. 1990 wurde ein Weltcup im Damen- und Herreneiner eingeführt. Bei Olympischen Spielen gibt es bei den Herren acht verschiedene Bootsklassen: Einer, Zweier ohne Steuermann, Doppelzweier, Vierer ohne Steuermann, Doppelvierer und Achter sowie Leichtgewicht Doppelzweier und Leichtgewicht Vierer ohne Steuermann. Die Renndistanz beträgt bei den Herren 2 000 Meter. Bei den Frauen gibt es sechs Bootsklassen: Einer, Zweier ohne Steuerfrau, Doppelzweier, Doppelvierer, Achter und Leichtgewicht Doppelzweier. Die Distanz beträgt bei den Frauen 1 000 Meter. Die Dachorganisation des Rudersportes in Deutschland ist der „Deutsche Ruderverband” (DRV; gegründet 1883, Sitz in Hannover).
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Naturnah und gut für Ausdauer, Koordination, Herz und Kreislauf. Die Ruderabteilung der RTGW in Wesel bei Hamburg bietet zeitgemäßen Sport für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. » mehr
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