Feldhockey

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Feldhockey

1 EINLEITUNG

Feldhockey, Stockballspiel für zwei Mannschaften zu je elf Spielern für Männer und Frauen (Feld), das mit einem am Ende gekrümmten Schläger und einem Ball gespielt wird. Ziel des Spieles ist es, den Ball mit dem Stock regelgerecht in das gegnerische Tor zu schlagen. Gewinner eines Spieles ist die Mannschaft, die mehr Tore erzielt hat als der Gegner.

2 SPIELFELD

Hockey kann auf verschiedenen Belägen gespielt werden. Meist wird auf Rasen oder Kunstrasen gespielt, es gibt aber auch Kunststoffbeläge. Das Spielfeld ist 91,40 Meter lang und 55,00 Meter breit. Vor den Toren liegt der Schusskreis, der durch eine Linie mit einem Radius von 14,63 Metern vom Tor markiert wird.

3 SPIELGERÄT

Ein Hockeystock kann beliebig lang sein (angepasst an die Körpergröße des Spielers), muss aber bei den Männern ein Gewicht von 340 bis 794 Gramm haben, bei den Frauen zwischen 340 und 652 Gramm. Der gekrümmte Teil des Stockes (Keule) ist auf der linken Seite (Schlagseite) abgeflacht und hat abgerundete Kanten. Der weiße Ball hat ein Gewicht zwischen 156 und 163 Gramm, sein Umfang liegt zwischen 22,4 und 23,5 Zentimetern.

4 REGELN

Ein Spiel dauert zweimal 35 Minuten mit einer Halbzeitpause von fünf bis zehn Minuten. Es wird durch zwei Schiedsrichter kontrolliert, einer für jede Hälfte des Spielfeldes. Sie bleiben aber meist außerhalb des Feldes.

Das Spiel wird mit einem Abschlag von der Mitte des Feldes begonnen (auch nach der Halbzeit und nachdem ein Tor erzielt wurde). Alle Spieler, bis auf den jeweiligen Schläger, müssen ihre Position im eigenen Feld einnehmen. Keiner darf sich dichter als 4,57 Meter am Ball befinden. Der Abschlag darf geschoben oder geschlagen werden und muss entlang der Mittellinie oder zurück ins eigene Feld gespielt werden. Der Abschläger darf den Ball erst wieder nach einem anderen Spieler berühren. Nach bestimmten Unterbrechungen wird der Ball wieder durch das so genannte Bully ins Spiel gebracht. Hierzu stehen sich zwei Spieler aus beiden Mannschaften gegenüber mit dem Ball in der Mitte und den Stöcken am Boden. Die Stöcke werden dreimal über dem Ball zusammengeschlagen und wieder auf den Boden gebracht, bevor der Ball gespielt werden darf. Dies geschieht sehr schnell. Die anderen Spieler müssen sich mindestens 4,57 Meter vom Ball entfernt halten.

Wie bei allen Stockballspielen ist es das Ziel, den Ball vorwärtsspielend, Tore zu erzielen. Heutzutage werden vorwiegend sechs Schlagtypen verwendet: Schlagen, Schieben, Rückhandpassen, Dribbeln, Heben und Schlenzen. Heben und Schlenzen können den Ball in die Höhe bringen. Spieler können den Ball mit dem Stock auch tragen, über längere Strecken vorwärts treiben oder ihn am Boden dribbeln. Zum Dribbeln wird der Ball mit dem Stock durch eine rollende Bewegung des Handgelenks und des Stockgriffes von links nach rechts geschoben.

Für ein Tor muss der Ball ganz über die Torlinie zwischen den Torpfosten und unterhalb der Querlatte gelangen. Er muss von einem Angriffsspieler innerhalb des Schusskreises geschlagen worden oder von dessen Schläger abgeprallt sein.

Wird der Ball über die Seitenauslinie gespielt, so wird er von dem Punkt aus, an dem er ins Aus ging, wieder eingeschoben oder eingespielt. Wird er durch einen angreifenden Spieler oder von einem verteidigenden Spieler aus einer Entfernung von mindestens 23 Metern über die Torauslinie getrieben, dann wird das Spiel durch einen Schlag der verteidigenden Mannschaft exakt gegenüber der Stelle, wo der Ball ins Aus ging, und nicht mehr als 14,63 Meter von der Torauslinie entfernt fortgesetzt. Der Gegner muss mindestens 4,57 Meter vom Ball entfernt sein.

Die angreifende Mannschaft bekommt eine lange Ecke zugesprochen, wenn der Ball unabsichtlich von einem Spieler der verteidigenden Mannschaft innerhalb des 23-Meter-Raumes über die Torauslinie gespielt wird. Die Ecke wird von einem Punkt, der nicht weiter als 4,57 Meter von der Eckfahne entfernt ist, geschlagen. Alle Spieler der verteidigenden Mannschaft müssen mindestens 4,57 Meter vom Ball entfernt sein.

Freischläge können unter drei Überschriften gefasst werden: (a) Freischlag wegen ernsten Regelverstoßes der Verteidigung innerhalb des Schusskreises; (b) Strafecke (oder kurze Ecke) aufgrund absichtlichen Regelverstoßes der verteidigenden Mannschaft im 23-Meter-Raum außerhalb des Schusskreises sowie aufgrund der meisten anderen Regelverstöße innerhalb des Kreises; (c) Freischläge für alle Fouls innerhalb des Schusskreises, außer den Fouls der Verteidigung, sowie für absichtliche Regelverstöße im 23-Meter-Raum.

Ein Strafstoß wird vom Strafpunkt aus gespielt. Dieser liegt 6,40 Meter vor dem Mittelpunkt der Torlinie. Nur der Torwart darf verteidigen, alle anderen Spieler müssen sich außerhalb des 23-Meter-Raumes befinden. Die Strafecke wird von der Seite des Tores gespielt, die sich die angreifende Mannschaft auswählt. Sie muss (mindestens) 9,14 Meter vom nächsten Torpfosten entfernt sein. Der Ball wird auf die Auslinie gelegt und durch einen Angreifer ins Feld geschlagen oder geschoben. Es dürfen nicht mehr als fünf Spieler der verteidigenden Mannschaft hinter der Torlinie, mindestens 4,57 Meter vom Ball entfernt, stehen. Dabei müssen sich beide Füße und der Stock hinter der Linie befinden. Die Angreifer müssen sich außerhalb des Schusskreises und ebenfalls mindestens 4,57 Meter vom Ball entfernt befinden. Freischläge werden für kleinere Regelverstöße gegeben, wie z. B. das Heben des Stockes über die erlaubte Höhe, Behinderung, das Schlagen mit der falschen Schlägerseite, das Festhalten eines gegnerischen Stockes oder Abseits.

Die Abseitsregel besagt, dass sich in dem Moment, in dem der Ball durch einen Angreifer gespielt wird, jeder andere Angriffsspieler im Schusskreis hinter dem Ball befinden muss oder aber sich mindestens zwei Verteidiger zwischen dem Tor und dem Angreifer befinden müssen. Es zählt der Augenblick, in dem der Ball gespielt wird, nicht der, in dem er von diesem oder einem anderen Angreifer angenommen wird. Wie bei anderen Feldspielen wie Fußball und Rugby gibt es eine Vorteilsregelung.

Hallenhockey wird mit modifizierten Regeln auf einem 36 bis 44 Meter langen und 18 bis 22 Meter breiten Feld gespielt. Der Radius der Schusskreislinie beträgt 9,00 Meter. Der Abstand, den die Spieler bei Standardsituationen vom Ball einhalten müssen, beträgt drei Meter. Ball und Schläger sind mit denen beim Feldhockey identisch.

5 SPIELTAKTIK

Ursprünglich spielten alle Mannschaften mit fünf Stürmern, die durch drei Läufer unterstützt wurden, zwei Verteidigern und einem Tormann. Allmählich bildeten sich aber auch andere Systeme, die zu flexibleren Spielformationen führten, so dass man heute die Spieler meist nur noch in Stürmer, Mittelfeldspieler und Verteidiger einteilt. Im Spiel sind Beweglichkeit und Vielseitigkeit gefordert, da die Spieler ihre Positionen schnell wechseln müssen, um sich den jeweiligen Spielsituationen anzupassen.

6 GESCHICHTE

In seiner ursprünglichen Form ist Hockey eines der ältesten Ballspiele, die mit Schlägern gespielt werden. Es wurde nachweislich bereits in vorchristlicher Zeit in Ägypten, Arabien, Griechenland und Persien gespielt. Bei den Römern gab es das Spiel Paganica. Weitere verwandte Spiele sind das Hurlingspiel, das Shinty und das Cheuca, das bei den Araucano-Indianern Argentiniens im 16. Jahrhundert gespielt wurde. Die Entstehungsgeschichte des Spieles ist keineswegs gesichert, sondern es gibt mehrere Theorien.

Hockey in der heutigen Form wurde erstmals in Großbritannien gespielt. Es ist wahrscheinlich, dass zu Beginn des 19. Jahrhunderts (vielleicht schon früher) an den englischen Privatschulen ein Stockballspiel verbreitet war, das dem heutigen Hockey ähnelte. Der erste Hockeyclub war der Blackheath Football and Hockeyclub in Blackheath (London). Er wurde etwa 1861 gegründet. 1871 folgte der Teddington Hockey Club und 1875 die English Hockey Association. 1874 entstand das erste umfangreiche Regelbuch, nachdem schon 1852 erste Regeln aufgestellt worden waren. In den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts setzte sich das Spiel weitgehend durch und wurde auch von Frauen begeistert gespielt. In den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurden internationale Wettkämpfe ausgetragen.

1908 wurde Hockey bei den Herren erstmals in das Programm der Olympischen Spiele aufgenommen, bei den Damen erst 1980. In Deutschland fand das Spiel ab 1896 Verbreitung. Bei den Männern gibt es seit 1936, bei den Frauen seit 1939 deutsche Meisterschaften. Lange Jahre wurde der Sport von Indien und Pakistan dominiert, die von 1928 bis 1968 jedes olympische Turnier gewannen. In der Folgezeit wurden deren Vormachtstellung auf internationaler Ebene verstärkt von den Niederlanden, Deutschland, Neuseeland, England, Spanien und Australien angegriffen. Weltmeisterschaften werden bei den Herren seit 1971, bei den Damen seit 1974 alle vier Jahre statt. Die Champions Trophy fand das erstemal 1978 in Lahore (Pakistan) statt, wo seitdem jedes Jahr die sechs besten Mannschaften um diesen Preis kämpfen. Für Damen wurde dieser Wettkampf 1987 eingerichtet. Um die Europameisterschaft wird bei den Herren seit 1970 und bei den Damen seit 1984 gespielt. Des Weiteren gibt es den Europapokal der Landesmeister (für Herren seit 1971 und für Damen seit 1974) sowie den Europapokal der Pokalsieger (für Herren seit 1990 und für Damen seit 1991). Es gibt auch einen Europapokal im Hallenhockey, um den von den Herrenmannschaften seit 1974 gespielt wird. Der europäische Dachverband ist die Fédération Internationale de Hockey (FIH; gegründet 1924, Sitz in Brüssel), der oberste deutsche Verband ist der Deutsche Hockey-Bund (DHB; gegründet 1909, Sitz in Köln).

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