Softball
Softball, Variante des Baseball, die vor allem im Frauen- und im Amateursport von Bedeutung ist.
REGELN (AUSWAHL)
Die Regeln gleichen denen im Baseball, mit folgenden Unterschieden: (1) Softball kann man im Freien oder in der Halle spielen. Es gibt zwei Varianten, eine schnelle (fast-pitch) und eine langsame (slow-pitch). (2) Ein Softball ist etwas größer und schwerer als ein normaler Baseball. Er besteht aus garnumwickeltem Kapok (einem baumwollähnlichen Naturstoff) der mit Leder überzogen ist. Er hat einen Umfang von etwa 30 Zentimetern und ein Gewicht von 170 Gramm. Bei manchen Turnieren spielt man mit einem 40,6 Zentimeter großen Ball. Der Schläger darf eine Länge von maximal 86,4 Zentimetern haben. (3) Die Maße des Infield sind kleiner als beim Baseball.
Die Entfernung zwischen den Bases beträgt 18,3 Meter, zwischen der Pitcher’s box und der Home base bei den Herren 14 Meter, bei den Damen 12,2 Meter. Es sind nur Unterhandwürfe erlaubt, die beim Fast-pitch-Softball eine hohe Geschwindigkeit erreichen. Bei der Slow-pitch-Variante dagegen wird der Ball nicht so hart geworfen, und muss eine bogenförmige Flugbahn beschreiben. (4) Bis 1946 bestand eine Softballmannschaft aus zehn Spielern, nämlich aus den neun Feldspielern wie beim Baseball und einem zusätzlichen im Outfield, dem so genannten Shortfielder. Während eine Slow-pitch-Mannschaft noch immer aus zehn Spielern besteht, sind im Fast-pitch-Softball neun die Regel. (5) Im Softball sind weder Bunting noch Stolen Bases erlaubt.
GESCHICHTE
Softball wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Profibaseballspielern erfunden, die sich während der spielfreien Zeit im Spätherbst und Winter in Form halten wollten. Gegen Ende der zwanziger Jahre begannen kanadische Amateure, Softball im Freien zu spielen. In Kanada wurde das Spiel schnell beliebt, und auch in den USA fand es eine kleine Anhängerschaft. Erst um 1930 wuchs die Beliebtheit dieses Sports in den USA. Das erste landesweite Softballturnier wurde 1933 im Rahmen der Weltausstellung in Chicago (Illinois) ausgetragen. Als nach etwa zwanzig Jahren die schnellen Würfe das Spiel beherrschten, entwickelte sich das Slow-pitch-Softball, bei dem die Schlagmänner eine größere Chancen hatten, den Ball zu treffen. Slow-pitch-Softball hat auch in anderen Ländern Verbreitung gefunden, besonders in Mexiko, Kuba und Australien.
Ebenfalls 1933 wurde die Amateur Softball Association (ASA) gegründet, die die Regeln vereinheitlichte und noch heute den Dachverband des Softball in den USA bildet. Die ASA trägt in den einzelnen Landesteilen jährlich Turniere in Slow-pitch- und Fast-pitch-Softball aus. Deren Sieger treffen auf den nationalen Meister des Vorjahres. Die ersten Weltmeisterschaften im Softball fanden 1966 statt. Softball wird immer häufiger von Frauen gespielt, besonders in Schulen oder am College. Mehr als 600 Schulen, die der National College Athletic Association angehören, unterhalten Softballmannschaften für Frauen. Nationale Meisterschaften für Frauen werden in drei College-Divisionen ausgetragen. Seit 1996 gehört Softball für Frauen zum Programm der Olympischen Spiele.
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