Klettern
Klettern beginnt im Unterschied zum Gehen dort, wo die Hände zum Halten des Gleichgewichts oder zur Fortbewegung zur Hilfe genommen werden müssen. Anspruchsvolles Klettern erfordert ein ständiges und teilweise spezielles Beweglichkeits- und Krafttraining.
Die Kletterer sichern sich mit einem Seil. Bergseile bestehen aus Kunststoff. Sie sind meist 45 bis 60 Meter lang und besitzen einen Durchmesser von 9 bis 13 Millimetern. Sie müssen nicht nur reißfest, sondern auch dehnbar sein, um den Sturz des Kletterers elastisch abbremsen zu können. Wichtig ist, dass sie ihre Reißfestigkeit auch dann behalten, wenn sie über eine scharfe Kante laufen. Das Seil wird mit seinen Enden an den Klettergurten der Seilpartner befestigt.
Kletterer müssen neben der Klettertechnik auch die Sicherungstechnik perfekt beherrschen. Geklettert wird in einer Seilschaft, bei der sich zwei, selten drei Kletterer mit dem Seil gegenseitig sichern. Während einer klettert, wird er von seinem Partner gesichert. Das Seil soll im Falle eines Sturzes den Partner vor dem Absturz bewahren und die Folgen des Sturzes mindern. Zur Verankerung im Fels verwendet man Haken, Schlingen oder andere Sicherungsmittel. Heute haben Klemmkeile und spezielle Klemmgeräte, so genannte Friends, die klassischen Haken, die mit einem Hammer in Gesteinsfugen geschlagen wurden, abgelöst. Auf sehr schwierigen Routen setzt man feste Bohrhaken. Zur weiteren Ausrüstung eines Kletterers gehören Karabiner, ein Helm, meist spezielle Kletterschuhe etc.
Seilschaft
Da sich Felskletterer auf gefährlichem Terrain bewegen, bilden sie meist Teams und benutzen Haken und Seile, um sich gegenseitig zu sichern. Eine Seilschaft besteht aus mindestens zwei Mitgliedern, dem Ersten, der vorsteigt, und dem Zweiten, der nachfolgt und den Ersten sichert.
Eisklettern
Eiskletterer benutzen spezielle Ausrüstung wie Eispickel, Eishaken und Sicherungsleinen, um an gefrorenen Wasserfällen und ähnlichen eisigen Oberflächen hochzuklettern.
Klettern im Hochgebirge
Das Klettern im Hochgebirge erfordert vom Bergsteiger höchste Konzentration, aber auch eine gewisse mentale Ruhe, um in schwierigen Situationen, beispielsweise bei der Wahl der Route, die richtige Entscheidung zu treffen.
Felsklettern
Körperkraft spielt eine wichtige Rolle beim Felsklettern, aber noch zentraler sind Ausdauer, Koordinationsvermögen und Gleichgewichtssinn.
Geschichte
Als die Geburtsstunde des Alpinismus gilt die Besteigung des 1912 Meter hohen Mont Ventoux in der Provence durch den Dichter Francesco Petrarca im Jahr 1336, die er in einem berühmten Brief dokumentiert hat. Das Bergsteigen als Sport begann im 18. Jahrhundert in Europa. Hierbei stand zunächst die Besteigung der höchsten Berge und die Erschließung der Alpen im Vordergrund. Als erster Gipfel wurde 1786 der Montblanc erfolgreich bestiegen; und durch die zweite Ersteigung am 3. August 1787 durch H. B. de Saussure wurde die Pionierphase des Alpinismus eingeleitet. Weitere Erstbesteigungen waren der Watzmann (1799), der Großglockner (1800), dann der Ortler (1804), die Jungfrau (1811), die Zugspitze (1820) und der Dachstein (1823). 1865 waren mit der Ersteigung des Matterhorns die meisten der höheren Alpengipfel erobert. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die meisten der heute aktiven Alpenvereine (siehe Deutscher Alpenverein) gegründet.
Im 20. Jahrhundert zog es die Bergsteiger besonders zu den höchsten Gipfeln der Erde, besonders im Himalaya und in den Anden. Nachdem mehrere Expeditionen auf den Mount Everest, den mit 8 846 Metern höchsten Berg der Welt, gescheitert waren, gelang schließlich 1953 dem Neuseeländer Sir Edmund Percival Hillary und dem Sherpa Norgay Tenzing die Erstbesteigung. Der K 2 (Mount Godwin Austen) im Karakorum (Westhimalaya), der zweithöchste Berg der Erde (8 610 Meter), wurde ein Jahr später zum ersten Mal bestiegen.
Bergsteigen heute
Nachdem inzwischen alle hohen Gipfel bestiegen wurden, konzentriert sich das Interesse der Alpinisten auf das Begehen besonders schwieriger Routen. Achttausender werden mittlerweile auch ohne Sauerstoffgeräte erstiegen. Verstärkt finden Touren im Alleingang statt. Der Südtiroler Reinhold Messner bestieg 1980 im Alleingang und ohne Sauerstoffgerät den Mount Everest. 1986 war er der erste, der alle 14 Achttausender ohne Sauerstoffgerät bezwungen hatte.
Die Schwierigkeit einer Kletterroute wird nach einer Skala in Schwierigkeitsgraden bewertet: Die Stufen I (geringe Schwierigkeit, ohne Hilfsmittel möglich) bis VII (außerordentlich schwierig und nur für sehr erfahrene und gut trainierte Kletterer geeignet) sind genau definiert. Die extremen Grade VIII und IX verlangen ein spezielles und leistungssportliches Training und nahezu akrobatische Fähigkeiten. Bei genaueren Beurteilungen wird eine obere (+) und untere (-) Grenze angegeben (z. B. VI +).
Verfasst von:
Wolfgang Blümel
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